Hexenverfolgung in Stadthagen
near Stadthagen, Niedersachsen (Deutschland)
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Trail photos
Itinerary description
Wenn man sich die Orte auf dieser Route genauer anschaut, könnte man sich nun fragen, warum genau an diesen Stellen die vermeindlichen Hexen festgehalten oder getestet wurden und wir hoffen, dass dies für euch ersichtlich wird.
Die Informationen hierfür fanden wir in einem Sonderdruck aus dem Kasseler Sonntagsblatt aus dem Jahre 1974.
Bei der Fotografie im Anhang handelt es sich um einen alten Stadtplan Stadthagens zu dieser Zeit.
Waypoints
Westerntor
Bunterrocksche: Zwei Tage nach ihrer Verhaftung wurde sie zwischen 5:00 und 6:00 Uhr zum Westernthor gebracht, wo sie der Heinischen gegenübergestellt wurde. Die Heinische sagte daraufhin, dass sie sie nicht kenne, was gelogen war, da die Bunterrocksche ihr schon zuvor in einem persönlichen Gespräch von dem Pachtproblem erzählte. Die Zeugin wurde wieder abgeführt und der Bunterrocksche wurde ein Bündnis mit dem Teufel vorgeworfen, welches sie aber leugnete. Nach einer Folter durch einen Scharfrichter gestand sie aber, dass sie in ihrem Garten mit dem Teufel zu tun hatte, der sie begehre und sie angehalten hätte woraufhin sie sich mit ihm eingelassen habe. Die "juristische Facultete zu Helmstedt" fällte daraufhin das Urteil, dass sie durch einen Scheiterhaufen sterben sollte; aber sie wurde wahrscheinlich durch ein Schwert hingerichtet. Man kann jedoch nicht mit Genauigkeit sagen, was wirklich damals mit der Bunterrockschen geschah. Entzelsche: Auch die Entzelsche war hier vor und nach ihrer Wasserprobe. Dies war der letzte Anlaufpunkt auf dieser Route und wir hoffen, dass ihr etwas auf dem Weg mitnehmen konntet!
Niedernstraße
Im Jahre 1599 wurde Greteken Henrich Bunterrocks, eine Witwe, der Hexerrei angeklagt. Angeblich habe sie Joist Wobbeking, einen in dieser Straße ansäßigen, mit den Worten: "Er solle das geldt auf dem Bette verzehren" (d.h. er solle krank werden) verflucht haben. Dies sagte sie infolge eines Pachtstreites über einen Morgen Land. Der Verfluchte wurde daraufhin tatsächlich krank, weshalb er beantragte das sie in "gefengliche haft" aufgenommen werde. Daraufhin wurde die Bunterrocksche Tags auf befragt, wo sie sofort zugab eine Hexe zu sein.
Niederntor
Bunterrocksche: Es gab weitere Anklagen, die sie der Hexerei beschuldigten. Sie solle bei Jürgen Meier etwas gearbeitet haben, worauf hin ihm 2 Kühe starben und er selber auch krank wurde. Entzelsche: Am 7.Juli wurde die Entzelche auf eigenem Antrag hin der Wasserprobe unterzogen, um zu beweisen, dass sie keine Hexe sei. Da der erste Versuch fehlschlug, musste sie ein zweites Mal getestet werden wobei sie nicht unterging und sie wurde als Hexe verurteilt. Heutzutage existiert das Niederntor nicht mehr; ebenso der Ort für die Wasserprobe. Die anhängende Zeichnung ist nur ein Beispiel und hat nicht wirklich an diesem Ort stattgefunden. (Quelle: http://www.geschichtsatlas.de/~gc28/Verfahren/wasserprobe.htm)
Papagaienbaum
Hier wurde die Stolzesche festgehalten. Die Entzelschen stellten einen Antrag, dass ebenso wie sie, die Stolzesche einer Wasserprobe unterzogen werde aber diesem wurde nicht stattgegeben, da nur sie selber entscheiden konnte, ob sie sich einer solchen Probe stellen wollte. Aus den noch erhaltenden Dokumenten konnte man aber nicht ablesen, was aus der Stolzeschen oder der Entzelschen wurde.
Stolzesche und Entzelsche
Im Juli des Jahres 1604 haben die Stolzesche und ihr Sohn, die beide in der heutigen Obernstraße 5 wohnhaft waren gegen ihre Nachbarn, die Entzelmanns, geklagt. Daraufhin wurde die Stolzesche von ihnen als „Zaubersche“ bezeichnet, da sie diese angeblich verfluchte, und die Stolzesche beschuldigte wiederum die Entzelsche der Zauberrei. Die Stolzesche wurde auf den Papagaienturm gebracht und die Entzelsche zum Westerntor.
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