Saarschleife mit römischen Villen

Es gibt gewiss bequemere Wege zur Saarschleife. Aber wir wollten ja Radfahren, und Remich in Luxemburg schien uns auch ein guter Ausgangspunkt zu sein.

Die Gegend zwischen Remich und der Saarschleife ist voll von römischen Artefakten, als Bonus. Leider war das Hauptartefakt, nämlich das einzigartige Römische Mosaik in Nennig, geschlossen - oder der Kassenbetrieb wurde irgendwo per Homeoffice erledigt. So ging es direkt weiter, im Nebel auf den Rücken zwischen Mosel und Saar, eine ruhige Gegend zwischen den doch bedeutsamen Tälern.

Die Saarschleife begutachtet man am besten von der Cloef - ein felsiger Aussichtspunkt, der für den Besuchersturm präpariert wurde. Im Vorfeld geht es schon richtig los, riesige Parkplätze, Aussichtsturm, Baumwipfelpfad, Atrium, Museum, Bistro, und-so-weiter. Wir waren an einem Dienstag im Oktober da; ich möchte nicht wissen wie es an einem Sonntag im August hier aussieht. Aber es ist verständlich - jeder hat die Saarschleife vermutlich schon einmal auf einem Poster, einem Bildband oder im Internet gesehen, und das will man ja auch mal in echt haben, zu Recht.

Weit weniger Menschen trifft man dann unten an der eigentlichen Schleife an. Dazu ging es erstmal zügig bergab nach Mettlach (Porzellan!). Die Schleife selbst duldet keinen Autoverkehr, eine Umrundung ist für die meisten Fußgänger zu weit; da kehrt für den Radfahrer wieder Ruhe ein.

Natürlich muss man jetzt nochmal die Hügelkette rauf, um dann ins Moseltal abzufahren. So kommen denn auch 63 Kilometer und mehr als 1000 Höhenmeter zusammen, E-biker sollten schon die Grundkenntnisse im Batterie-Management beherrschen.

Auf dem Weg zur Mosel noch ein Stopp an der Villa Borg. Da könnte man zum Beispiel römisch essen, wenn man die Muße hat. Ein Rundgang lohnt sich auf jeden Fall, wenn auch die Wiederaufbauarbeiten etwas zu schön gerieten. Es gibt auch Römersud, nach Deutschem Reinheitsgebot gebraut.