Die Lavabombe von Strohn

Als Basis wählen wir den Ort Gemünden bei Daun. Unser Ziel ist die Lavabombe bei Strohn, plus einige der Sehenswürdigkeiten der Gegend.

Erst geht es an der Lieser aufwärts. Allerdings sind Holzarbeiten im Gange, gefällte Bäume liegen kreuz und quer, und wir sind zu kurzen Umwegen auf dem nicht unbedingt Fahrrad-tauglichen Lieserpfad gezwungen. Wer dem GPX Track folgen sollte, wird vermutlich an den unerklärlichen Retour-Stellen einfach geradeaus weiterfahren können.

Das erste Ziel ist das Eckfelder Maar. Nur für den Fall, dass jemand in der Schule gefehlt hat: Ein Maar ist ein normalerweise ein ziemlich kreisrunder See, der sich in dem Schlot eines ehemaligen Vulkans gebildet hat. Oft sind die Maare verlandet oder bilden ein Sumpfgelände. Die sogenannte Vulkaneifel ist reich an Maaren, und wegen der ehemaligen vulkanischen Tätigkeit gibt es viel leckeres - zum Teil stark kohlensäurehaltiges - Mineralwasser, insbesondere in der Gegend um Gerolstein und Daun.

Das Eckfelder Maar ist mit rund 44 Millionen Jahren das älteste Maar der Eifel. Es ist nach einer Seite hin offen und verlandet. Da die nähere Umgebung sehr bergig ist, werden es viele Besucher nicht direkt als Maar erkennen. Es ist ein besonderes Maar, da hier das versteinerte Skelett des sogenannten Urpferdchen gefunden wurde, zusammen mit denen andere ausgestorbenen Säugetieren. Das Urpferdchen war eine trächtige Stute, und kann im Manderscheider Museum besichtigt werde. Im Eckfelder Maar wurde auch die mit 44 Millionen Jahren älteste Honigbiene gefunden.

Leider sieht man so am Eckfelder Maar: Nichts. Es ist eine geschützte, aber ziemlich überwucherte Ausgrabungsstätte. Trotzdem ist es gut, mal hier gewesen zu sein.

Es geht steil bergauf zum Holzmaar - kreisrund, artig mit Wasser gefüllt, und hübsch anzusehen. Die größten Anstiege des Tages haben wir hinter uns, und das Holzmaar ist gerade gut für eine Rast.

Nicht sehr weit weg, kommen wir zur Lavabombe von Strohn. Lavabomben gibt es recht häufig - aus Vulkanen geschleuderte Lavafetzen, die während ihres Fluges beziehungsweise nach Aufprall an der Oberfläche schnell erstarren. Allerdings sind diese Lavabomben selten schwerer als 1.2 Tonnen, das entspricht dem Gewicht eines Autos. Diese Maximum-Größe hat mit geo-physikalischen Gesetzen zu tun. Die Lavabombe von Strohn wiegt dagegen 120 Tonnen, und kann daher nicht geflogen sein. Außerdem ist sie kugelrund, während die meisten Lavabomben eine Tropfenform annehmen oder durch den Aufprall gänzlich verformt werden.

Es wird vermutet, dass die Lavabombe von Strohn einfach nur im Krater des Vulkanes herumgerollt ist, wie ein Schneeball die umgebende Lava schichtweise aufgenommen hat, und dadurch diese Größe erreichte. Es ist also keine 'echte' Lavabombe. Das kann man interessant finden oder nicht; aber gut anzusehen ist sie auf jeden Fall.

Nach der Strohner Lavabombe fahren wir noch zum Pulvermaar. Es ist auch nicht besonders groß, aber mit 72 Metern Tiefe eines der tiefsten Maare in Deutschland. Auch hier fahren wir einmal herum, weil es so schön ist. Wer es eilig hat, braucht nicht ans Pulvermaar zu fahren, da wir zur gleichen Stelle wieder zurückkehren.

Jetzt geht es relativ gemütlich auf dem Maare-Mosel-Radweg bis nach Daun. Der Maare-Mosel Radweg ist auf manchen Teilen eine ehemalige Bahntrasse. Unterwegs am höchsten Punkt durchqueren wir das große Schlitzohr. Dies ist ein ehemaliger Eisenbahn-Tunnel, in dem Zwischendecken eingebaut wurden, damit die Fledermäuse sich nicht gestört fühlen.

Von Daun geht es schnell nach Gemünden zurück, entlang der ersten zwei Kilometer des Kosmos Radweges.