Sächsische Schweiz: Malerweg 1 Von Liebethal nach Stadt Wehlen
near Liebethal, Sachsen (Deutschland)
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Trail photos
Itinerary description
Der Malerweg im Elbsandsteingebirge folgt den Spuren bedeutenden Künstler der Romantik. Diese kulturgeschichtliche Epoche der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war von einer Sehnsucht nach Ursprünglichkeit geprägt. Die nebelverhangenen Wälder, mystischen Schluchten und sagenumworbenen Orte der Sächsischen Schweiz entsprachen diesem Zeitgeist. Sie inspirierten Künstler, wie Adrian Zingg, Johan Christian, Clausen Dahl, Carl August Richter, Caspar David Friedrich, Carl Gustav Carus oder Ludwig Richter zu Werken, die heute Kunstsammlungen in aller Welt bereichern. Die Gemälde, Kupferstiche und Skizzen wirkten damals wie Werbung für das bis dato noch unbekannte Elbsandsteingebirge. Der Weg, den die Künstler damals in das Elbsandsteingebirge wanderten, hat mit der Eröffnung der Eisenbahnlinie im Elbtal 1851 an Bedeutung verloren. Erst im 20. Jahrhundert begann man den Wegeverlauf zu rekonstruieren. Auf der Grundlage der Rechercheergebnisse und moderne Anforderungen an eine attraktive Wegeführung entstand die 2006 neu ins Leben gerufene Wanderroute Malerweg.
Waypoints
Startpunkt des Malerweges beim Liebethaler Grund
Der SBB betreut den landschaftlich sehr schön gelegenen Liebethaler Klettergarten in der Nähe von Pirna. Der Klettergarten entstand in mühevoller Arbeit in einem offengelassenen Steinbruch. Der Liebethaler Sandstein ist sehr fest, früher wurde hier Sandstein für Mühlsteine abgebaut. Die Wandhöhe beträgt etwa 20 Meter, die Absicherung ist durchweg gut, der Klettergarten ist mit Klebehaken ausgestattet. Es gibt über 100 Routen in den Schwierigkeiten II-X. Das Umfeld des Klettergartens ist durch ebene Lagerplätze, Wiese, Hängemattenbäume, Sitzbänke und wegen des eingezäunten Geländes sehr kinder- und familienfreundlich.
Liebethaler Grund
„Liebethaler Grund“ wird das Teilstück des Wesenitztales von der Grundmühle bei Hinterjessen bis zur Lochmühle genannt. Diese Bezeichnung ist seit 1527 belegt. Seit Anfang des 18. Jhds. galt der Grund als Eingangspforte zur Sächsischen Schweiz. Ursprünglich war er viel enger. Jahrhunderte langer Steinbruchbetrieb hat ihn erweitert. Wiederholt richteten Hochwasser Verwüstungen an. Der jetzige Fußweg im hinteren Liebethaler Grund bis zur Lochmühle wurde 1841 angelegt.
Elektrizitätswerk Copitz
Unterhalb der Lochmühle, in der so genannten Rabenteufe, erwirbt die Gemeinde Copitz 1890 das Areal zum Bau des Copitzer Elektrizitätswerkes, welches sich auf Mühldorfer Flur befindet. Mit der Übernahme des E-Werkes 1922 durch die Pappenfabrik Liebethal wurde die Stromerzeugung zusammengeschaltet und etwa im Jahre 1970 eingestellt.
Richard-Wagner-Denkmal
Richard Wagner soll - inspiriert durch das Gebiet um die Lochmühle - Teile seiner Oper Lohengrin hier komponiert haben. Ihm zu Ehren steht seit 1933 unweit der Mühle das von Prof. Guhr geschaffene 12,5 m hohe bronzene Denkmal. Es ist das weltgrößte Richard-Wagner-Denkmal und zeigt Wagner überlebensgroß als Gralsritter mit Harfe und der Schale des heiligen Grals. Die fünf Gestalten, die sich um ihn gruppieren, verkörpern die Elemente seiner Musik: Der Jüngling mit dem Schwert das tragische, das Mädchen mit der Schlange das dämonische, die Frauengestalt mit dem Schatzkästchen das lyrische, das lauschende Mädchen das sphärische und der Jüngling mit dem Becher das dionysische Element.
Lochmühle
Die Lochmühle wurde 1559 erstmalig in einer Urkunde genannt. Wegen eines Bergsturzes wurde das „Loch Mühlgen“ 1681 abgerissen und „30 Schritt aufwärts“ neu aufgebaut. Der Dresdner Hof.Kapellmeister Richard Wagner kam 1846 mehrmals hierher. Das brausende Wehr im finsteren Felsengrund inspiriert ihn zur weltbekannten Oper Lohengirn. Die Lochmühle entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugslokal. 1989 kam mitten in die Sanierung die friedliche Revolution und ihr folgten alsbald Rückübereignungsansprüche. Die Bauarbeiten wurden abgebrochen. Nach 430 Jahren musste die Mühle, welche zuletzt Gaststätte war, geschlossen werden.
Mühlenpromenade
An der Erschließung dieses Abschnitts des Wanderweges wirkte 1882 der Gebirgsverein Sächsisch-Böhmische Schweiz, Sektion Pirna mit.
Bei der Daubenmühle
1465 wurde erstmals eine Mühle an der Wesenitz unter dem Hofe erwähnt. Man nutzte die Mühle über Jahrhunderte als Brettmühle, Getreidemühle und Graupenmühle. 1845 hat man die steinerne Wesenitzbrücke gebaut, über die ich jetzt den Fluss quere.
am Mühlstein in Lohmen
Mühlsteine dienten zur Zerkleinerung aller Getreidearten. Sie stellten bis in das 17. Jahrhundert das Haupterzeugnis der Steinbearbeitung dar. Zu Mühlsteinen wurden nur die besten Steinbänke verwendet. Als begehrteste galten seit altersher die in den Brüchen im Liebethaler Grund gefertigten Müllsteine. Der Heimatverein Mühlsdorf ließ 1993 zum 550jährigen Jubiläum des Ortes einen Mühlstein nach dem Vorbild des ehemaligen Ortssiegels gestalten und als Denkmal aufstellen.
Koordinatenpunkt; Kirchturm von Lohmen
Der sogenannte “Koordinatenstein“ (Konfluenzpunkt) markiert den Schnittpunkt vom 51. Breitengrad mit dem 14. Längengrad – das heißt, die Koordinaten sind 51° N 14° O. Der circa acht Tonnen schwere Sandstein stammt aus dem Steinbruch Mühlleite in Lohmen. Die nördliche Erdhalbkugel wird durch eine Metallkonstruktion dargestellt, wobei der Ring den Äquator bildet. Der genaue Standort befindet sich auf dem Feld deshalb musste er auf der Linie des 14. Längengrades um circa 53 m nördlich verschoben werden. 2004 fand die feierliche Enthüllung des Koordinatenstein statt. Da sich im Jahr 2006, mit Einführung des Satellitensystems WGS84, die Kreuzung um circa 150 m nordöstlich vom eigentlichen Stein am Mahlerweg verschob, wurde dort 2005 zusätzlich ein kleiner Stein gesetzt.
Schnittpunkt vom 51. Breitengrad mit dem 14. Längengrad
Dieser Stein markiert den Schnittpunkt vom 51. Breitengrad mit dem 14. Längengrad – das heißt, die Koordinaten sind 51° N 14° O nach der Berechnung aus dem Jahr 2006 (Einührung des Satellitensystems WGS84); um circa 150 m nordöstlich vom eigentlichen Stein am Malerweg versetzt.
viele Herrenhuther Sterne in Lohmen
Als Herrnhuter Stern bezeichnet man einen beleuchteten Advents- oder Weihnachtsstern einer bestimmten geometrischen Bauart, der den Stern von Betlehem symbolisiert. Der Stern hat seinen Ursprung und Namen von der Herrnhuter Brüdergemeine, die für Produktion und Vertrieb in den 1920er Jahren eine eigene GmbH gegründet hat. Nach zwischenzeitlichen Veränderungen zu Zeiten der DDR werden die Sterne bis heute von der zur Brüder-Unität gehörenden Herrnhuter Sterne GmbH hergestellt und vermarktet, die auch Inhaberin der Markenrechte ist. Quelle: Wikipedia
Friedenslinde in Lohmen
Nach dem deutsch-französischen Krieg von 1870/1871 pflanzt eauch die Gemeinde Lohmen eine Friedenslinde und errichtete ein Denkmal für die gefallenen Einwohner. Die Linde musste sicherheitshalber 1996 gefällt werden. Sie wurde 1999 durch eine neue Pflanzung im Zuge der Umgestaltung des Platzes ersetzt. Das spätere Gasthaus Friedenslinde entstand 1886 als Wohnhaus mit Laden und Schankrecht . Bis 1959 im Familienbesitz übernahm anschließend die Konsumgenossenschaft Gasthaus und den Lebensmittelladen. Die Gaststätte schloss 1965, danach vergrößerte man den Laden und betrieb ihn bis 1990 als Selbstbedienungsladen. 1994 zog für 15 Jahre ein Drogeriemarkt ein. Heute dient das Hausgebäude Wohnzwecken.
Gedenkstein 1990
Er erinnert an die Erhebung 1790, den Auftakt für den sächsische Bauernaufstand
Rechts Richtung Uttenwalder Grund
Der Uttewalder Grund ist eine teilweise enge und tief eingeschnittene Schlucht im Elbsandsteingebirge auf dem Gebiet der Gemeinde Lohmen, nördlich von Stadt Wehlen. Er ist benannt nach dem benachbarten Ortsteil Uttewalde. Mit "Grund" werden in der Sächsischen Schweiz derartige enge Täler bezeichnet, unabhängig davon, ob aktuell Fließgewässer darin bestehen oder nicht. Quelle: Wikipedia
Gedenktafel für den sächsischen Mundartdichter und Heimatforscher Bruno Barthel (1885-1956)
Im Gebiet von Lohmen, Uttewalde und Wehlen war bis vor 50 Jahren Bruno Barthel, Sandsteinbrecher, Mundartdichter und Botaniker, zu Hause. Kurz vor dem Tod erschien sein Heimatbuch „Im di Bastei rim“.
Gustav Heynolds
Gustav Heynhold (oder Gustav Heinhold) war ein deutscher Botaniker über dessen Leben und Wirken nicht sehr viel bekannt ist.Sein bedeutenstes Werk ist die "Nomenclatur botanicus botensis" einer Zusammenstellung der botanischen Namen der Gartenpflanzen. Die Gedenkinschrift wurde nicht ohne Grund im Uttewalder Grund angebracht, weilte doch Gustav Heynemann selbst in diesen Grund und war sicher von der Vielzahl der Moose, Farne und Pflanzen beeindruckt.Mit der Inschrift in die Sandsteinplatte wollten drei seiner Freunde Friedrich Wolfgang Hübner, Gustav Poscharsky und Carl Friedrich Seidel an dieser Stelle ihrem Freund eine bleibende Erinnerung schaffen. Aber schon nach wenigen Jahren scheint die Inschrift in Vergessenheit geraten zu sein. Am 15. August 1885 macht der Vorsitzende des "Vaterländischen Gebirgsvereins Saxonia" in der Zeitschrift "Über Berg und Tal" auf den schlechten Zustand der Inschrift aufmerksam. Im Laufe der Zeit sei sie durch Verwitterung und Moosüberzug fast unkenntlich geworden. Er bittet die Sektion Wehlen um eine Wiederherstellung der Inschrift.
Uttenwalder Felsentor
Das Felsentor im Uttewalder Grund ist seit langem ein beliebtes Wanderziel. Herabstürzende Felsblöcke haben sich hier an einer besonders engen Stelle der romantischen Schlucht in den Seitenwänden verkeilt. Sie bilden einen niedrigen, passierbaren steinernen Tordurchgang. Caspar David Friedrich hatte einst mehrere Tage lang einsam in dem wilden Felsental verbracht, um dessen düster romantische Stimmung aufzunehmen. Auf seiner Pinselzeichnung des Felsentors beherrschen die massigen Felswände die Bildfläche, zwischen ihnen bleibt nur ein schmaler Lichtkeil. Direkt über dem winzigen Durchgang lässt die dunkelste Partie des Bildes das gefährliche und unheimliche der Situation ahnen. Die Silhouetten zweier Wanderer unter den Felsblock verdeutlichen die Winzigkeit des Menschen in der grandiosen Naturlandschaft. Der Uttewalder Grund gehört zu den historischen Abschnitten des Malerweg.
J.Chr. Friedrich Märkel, Abstecher zum Teufelsgrund
Märkel (1790-1860) war Kantor, Schulmeister, Wissenschaftler in Stadt Wehle und als Entomologe über deutsche Grenzen bekannt. Hier fand er die Käferspezies Byrrhus ornatis, aus der Gruppe Pillenkäfer. Der Fundort trägt seitdem den Namen: Byrrhus-Felsen. Ich mache ab hier einen Rundweg zum Teufelskammer.
Rundgang Teufelsschlucht
Ab hier beginnt der kurze Rundweg, der ein bisschen abenteuerlich ist. Einige Felsen versperren den Weg durch das schmale Tal und an einigen Stellen musste ich sehr gebückt hindurchlaufen.
Eingang zur Heringshöhle
Die Heringshöhle ist im Übrigen eine kleine Einsturzhöhle, die 1899 vom Wehlener Gustav Hering zugänglich gemacht und nach ihm benannt wurde. Sie ist durch Einkerbungen im Fels als solche kenntlich gemacht und versprüht sogleich Entdeckerdrang. Jedoch gibt es nichts Besonderes in ihr zu sehen.Ein normales Handylicht reicht aus, um die Heringshöhle gut zu beleuchten.
Zum Schluss geht der Weg sanft bergab auf einer schmalen, asphaltierten Straße entlang des Grundbaches
Aufgang zum Plateau der Burgruine
Kurz vor meinem Etappenziel gehe ich die Stufen zur Burg Wehlen hinauf, die auf einem Bergsporn rund 25 Meter über dem Elbetal im 12. Jahrhundert errichtet wurde. Seit 1547 wurde die Burg nicht mehr bewohnt und verfiel nach und nach. Von der ehemaligen 85 Meter langen und 16 Meter breiten Burganlage mit zwei Vorburgen sind heute nur die Grundmauern eines Turmes, ein Keller und ein Rundbau, vermutlich eine Bastion, erhalten. Bei meinem Besuch wird die Burg restauriert (Apil 2024).
Aussicht auf Wehlen und die Elbe
Herrlicher Rundblick auf dasWehlstädtl mit seinen Ortsteilen Pötzscha und Zeichen, sowie das Elbtal, Rauenstein und Bärensteinen.
Heimatmuseum und Pflanzgarten
Erstmals wurde die Ansiedlung Wehlen, die im Schutz der Burg entstand, im 14. Jahrhundert als Stadt erwähnt. Über Jahrhunderte waren die Wehlener Bürger Fischer und Schiffer auf der Elbe oder arbeiteten in den an den Elbhängen gelegenen Steinbrüchen. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts zog es erste Sommerfrischler und Künstler in die unwirkliche Umgebung von Wehlen. 1842 legten die ersten Personenschiffe auf der Elbe in Wehlen an und seit 1851 ist Stadt Wehlen durch den Ortsteil Pötzscha an das Streckennetz der Eisenbahn angebunden. 1860 gab es in der Stadt 48 vereidigte Schweizführer.
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