Rundwanderung: Fresneda/A7204 - Sierra de Camarolos - Llano del Hondonero - Vva. del Rosario - Fresneda/A7204 (4. Dez. 2019)

Diese Route bietet eine Wanderkombination durch Natur- und Kulturlandschaft, etwa je zur Hälfte. Sie nutzt dabei überwiegend mehr oder weniger gute Pisten. Eine ausführliche Routenbeschreibung erübrigt sich deshalb. Aber falls erforderlich sollten die Beschreibungen der Wegpunkte und der Photos mit ihren Bildunterschriften die notwendigen Hinweise liefern. Der erste Teil führt in das Karstgebirge der Sierra de Camarolos (Bilder 1 bis 6), und der Rückweg über Villanueva del Rosario und die Ebene am Fuß der Sierra mit ihren ausgedehnte Olivenplantagen.

Der Startpunkt ist ideal erreichbar, direkt an der A7204 (zwischen km 39 und 40 mit guter Parkmöglichkeit), nahe von Villanueva de Cauche und der Autovia. Das Land gehört zwar zur Finca de la Fresneda, aber Betretungsverbote oder sonstige Hinweise auf Privateigentum gibt es nicht. Eher ganz im Gegenteil. Ich interpretiere das Fehlen von Verbotsschildern und die nützliche Steighilfe über den Weidezaun (WP 1) jedenfalls als freundlichen Hinweis auf das tolerante Grundverständnis der Landbesitzer für Wanderer. Also als das schweigende Einverständnis, dass die Zustiege zur Pena Negra und Sierra de Camarolos hier geduldet werden.

Von der Straße und der Steighilfe über den Zaun sind es nur wenige Schritte quer durch Wiesen- und Buschland bis zu einer oberhalb der Straße verlaufenden Piste. Sie erschließt die Sierra de Camarolos indem sie eine zentrale geologische Schwächezone nutzt. Entlang dieser Zone hat sich eine ganze Kette von Dolinen gebildet, durch die kleinere und größere landwirtschaftliche Nutzflächen entstanden sind. Bild 1 zeigt das sehr deutlich. Dolinen entstehen durch den Zusammenbruch von Hohlräumen im Karst. Dieser Piste folgt die Route bis zu ihrem Ende am Zaun bei WP 7. Hier scheinen die Nutzungsrechte von Fresneda zu enden.

Nach Passage der großen Doline beginnt dann am nächsten Zaun (WP 9) eine neue Piste, die hinunter in den Llano de Hondonero führt und bei WP 12 auf die beliebte Hauptpiste von Villanueva del Rosario zum Mirador del Alto de Hondonero trifft. Hier verläuft auch der Gran Senda de Malaga (GR 249), dem man nun nur noch ganz bequem bis Vva. del Rosario folgen muß. Es bietet sich an, im Ort eine zünftige Mittagspause einzuplanen. Dazu eignen sich vor allem die beiden Restaurantes an der A7203, das Hostal El Cereza (WP 17) oder die Venta Las Delicias (WP 18).

Als Alleinwanderer versucht man so oft wie möglich, aus einer Tour eine Rundwanderung zu machen, um nicht den gleichen Weg zurückgehen zu müssen. Obwohl das nun auch wieder nicht so schlimm wäre, denn der Rückweg bietet neue Perspektiven und sieht oft erstaunlich anders aus als der Hinweg. Aber das nur am Rande. Wer also nicht mit zwei Autos unterwegs ist oder anderswie einen Shuttle organisiert hat, der muß eben
noch einige Kilometer auf dem weniger attraktiven Rückweg unter die Sohlen nehmen. Das sind erst einmal ein kurzes Stück Straße und dann ab WP 19 eine auch nicht besonders prickelnde Piste durch die Ebene. Erst ab WP 23 (Cortijo de los Alemanes) wird es interessanter, wenn sich die Route wieder den Bergen und dem Gebiet der Finca de la Fresneda zuwendet. Ein direkter Besuch zwischen Los Alemanes und La Fresneda ist offensichtlich nicht zwischen ihren Bewohnern vorgesehen, denn es gibt hier keine Piste die hinüberführt und die man benutzen könnte. Also muß man sich ab WP 24 irgendwie einen Zugang zum eingezäunten Gelände suchen. Und wenn man es dann heil über den Zaun geschafft hat, findet man gleich dahinter eine ideale Piste, die aus den Bergen kommend direkt zur Finca de la Fresneda und daran vorbei zum Startpunkt führt.

Meine Bewertung:
Für die vorgeschlagene relativ lange aber schöne Rundwanderung sollte man schon 8 Stunden einplanen (einschließlich einer genüßlichen Mittagspause in Vva. de Rosario). Vor allem das Stück durch die Sierra de Camarolos verwöhnt durch Naturschönheit. Hierzu aber noch den vielleicht ganz nützlichen Hinweis, daß die Piste nach Regen oder Schneeschmelze sehr unangenehm werden kann. Der Boden besteht nämlich aus Kalksediment und der wird bei Feuchtigkeit zu Schlamm. Natürlich, die ätzende Asphaltstraße und die anschließende öde Piste auf dem Rückweg könnte sich, wer will, durch entsprechende Organisation ersparen. Ich wollte nicht und fand es gut so.

Noch eine Anmerkung zum Schluss:
Diese Beschreibung erfolgte nach bestem Wissen und Gewissen. Sie ist selbstverständlich sehr subjektiv und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Fehlerfreiheit. Und genau so selbstverständlich ist es aber auch, dass jeder der diese Wanderung nachvollziehen will, vorher seine körperliche und mentale Leistungsfähigkeit kritisch hinterfragt und für seine Unternehmung selbst die Verantwortung trägt.

Alexander, Kiel, Alemania