Hotzenpfad bei Bergalingen (Rickenbach): Solfelsen, Wallmauer, Klingenfelsen, Heidewuhr
near Jungholz, Baden-Württemberg (Deutschland)
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Trail photos
Itinerary description
Die Beschilderung des Weges ist perfekt!
Zwei Parkmöglichkeiten gibt es: Wanderparkplatz Solfelsen bei Bergalingen und der Wanderparkplatz Segelflugplatz Hütten. Bei beiden gibt es eine Infotafel und auch Flyer über diesen Weg. Bei heißem Sommerwetter empfehle ich am Segelflugplatz zu parken, so läuft man zuerst die "sonnigere" Hälfte des Weges und anschließend die 2. Hälfte mehr im schattigen Wald.
2020 bin ich diesen Weg mit einer kleinen Änderung schon einmal gegangen:
Rundweg bei Rickenbach -Jungholz zum Solfesen - Wallmauer - Heidewuhr (16,7 km und 320 Hm). Gegen Ende des Weges bin ich hier länger am Heidewuhr (5 km) entlang gelaufen.
Waypoints
Wegweiser beim Sendemast
Der Hochrheinsender ist ein Grundnetzsender zur terrestrischen Verbreitung von digitalem Hörfunk. Er ist ein 184 Meter hoher, abgespannter Stahlmast, er wurde 1966 errichtet und strahlte bis 2007 analog die Programme ZDF und SWR-Fernsehen aus. Bei der Umschaltung auf DVB-T2 HD wurde der Senderstandort für das Fernsehen ersatzlos abgeschaltet.
Naturdenkmal Solfelsen
Beinahe wäre der Solfelsen Ende des 19. Jahrhunderts zu Bahnschotter verarbeitet worden. Nur die Rettungsaktion eines Bad Säckinger Kaufmanns konnte dieses traurige Schicksal verhindern. Mit einer Höhe von 5,40 Metern und einer Masse von 230 Tonnen ist der wuchtige Granitblock an Ort und Stelle (In situ) durch Einwirken von Hitze, Kälte und Nässe (Frost) in einem langanhaltenden Verwitterungsvorgang in seiner rundlichen und einzigartigen Form entstanden (sogenannte Wollsackverwitterung) und nicht etwa während der Eiszeit hierher verfrachtet worden. Seit 1971 ist das Gelände im Besitz des Schwarzwaldvereins Bad Säckingen und seit 1950 ein eingetragenes Naturdenkmal.
Aussicht beim Spatzenhof
Hier gibt es auch eine Bank, eine Himmelsliege und einen Mann auf dem Baumstumpf
Nach dem überqueren der L 155 (Bergalingen - Wehr) geht es auf dem schönen Pirschweg weiter.
Wallmauer
Parallel zum Pirschweg kann über eine lange Strecke eine zum Teil noch gut erhaltene Trockenmauer verfolgt werden, die im Volksmund Schanz heißt und in den amtlichen Katasterplänen als „Wallmauer“ bezeichnet wird. Der Graben hinter der Mauer ist nur noch andeutungsweise vorhanden. Die Wallmauer war ein Teil der großen Befestigungsanlage vorderer Landtag, auch Hauensteiner Landplätze genannt. Sie umfasste mit kleinem und großem Hinterhag das Hauensteiner Land als Schutz gegen feindliche Einfälle. Der Ursprung dieser militärischen Grenzbefestigung reicht bis ins 13. Jhd. zurück (Basler Landkriege 1445-1449). die im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erneuert und verbessert wurde. 1794 wurde sie aufgegeben.
Aussichtspunkt Klingenfelsen
Walther von Klingen, bekannt als Minnesänger und Freund Rudolf von Habsburg, gilt als Namenspatronen für die Felsformation. Er zählte zu den überragenden Persönlichkeiten des 13. Jahrhunderts in der Nordschweiz und im Südschwarzwald. Zu seinem Besitz gehörte auch die Herrschaft Wehr. Im Jahr 1256 stiftete Walter von Klingen das Kloster Klingental zu Wehr. Doch bereits 1274 wurde das Kloster Klingenthal nach Kleinbasel verlegt. Es war zwischen die Fronten der von Rudolf von Habsburg mit dem Basler Bischof geführten Auseinandersetzungen geraten. Vom Wehrer Kloster Klingenthal blieben. - abgesehen vom Gewannnamen - nur noch die im Boden ruhenden Fundamente im Bereich der Wolfgangskapelle am Ortsausgang nach Todtmoos
Was für ein beschauliches Vesperplätzchen mit Blick auf Wehr und Alpen
Berg-Holunder
Platz zum Ausruhen beim Gedenkstein
Wanderer, blick um dich und erkenne Gott den Allmächtigen (16. Juli 1927)
Gedenkstein
Am 17. Februar 1935 startete hier Erwin Sahner, aus Haagen bei Lörrach, mit einem selbstgebauten Segelflugzeug vom Typ Falke zum ersten Segelflug über den Holzenwald. Erwin Sahner und Karl Müller legten mit ihren Helfern aus dem Wiesen- und Wehratal den Grundstein für unseren Segelflugplatz Hütten. Zur Erinnerung und für alle, die sich um unseren Flugplatz verdient gemacht haben, erstellten die Mitglieder der Luftsportgemeinschaft Holzenwald diesen Gedenksteine im Jahr 2010.
Parkplatz für den Hotzenpfad beim Segelflugplatz Hütten
Nach ungefähr der Hälfte des Weges gibt es hier einen weiteren Parkplatz zum Starten des Hotzenpfades. auch. Hier gibt es eine Informationstafel und Flyer mit dem Tourverlauf zum mitnehmen. Auch gibt es das Lokal „Zur Fliegerklause“, das aber bei meinem Rundgang am Montag geschlossen hat.
Heidenwuhr
Das Wuhr oder die Wühre ist ein künstlich angelegter Wasserlauf. Der Name lässt sich aus dem mittelhochdeutschen. „Wuor“ herleiten, das im allemanischen Sprachgebrauch Kanal bedeutet. Nach heutigem Stand der Forschung ist anzunehmen, dass die drei Hozenwälder Wuhre im 11. oder 12. Jahrhundert angelegt wurden, um die Wasserräder der Eisenhütten im Rheintal zu versorgen sowie um Mühlen anzutreiben.
Fluss
Mit einer Breite von 0,3 - 1,4 m und einer Tiefe bis 0,5 m führen die Wuhre in vielen Windungen und über Wasserscheiden hinweg an den Hängen des Hotzenwald entlang. Das 14 km lange Heidenwuhr wird aus dem Schneckenbach gespeist. Mittels der hier stehenden Stellfalle wird der Wasserzufluss in das Heidenwuhr begrenzt. Normalerweise fließen maximal 300 l/s in das Wuhr. Insbesondere bei Hochwasser kann hier der Zulauf dezimiert sein, es muss aber immer eine Mindestwasserführung gewährleistet werden, damit die Fische und andere Lebewesen nicht zugrunde gehen.
Wunderschöner Platz zum Füße kühlen an der Heidenwuhr
Neben der gewerblichen Nutzung war die landwirtschaftliche Nutzung von großer Bedeutung. Die Landwirtschaft im Holzen Wald war aufgrund des rauen Klimas, der sauren Böden und der geringen Größe der Betriebe wenig ertragreich. Daher wurde die Viehzucht dem Ackerbau und Getreideanbau vorgezogen, und diese verlangten größere Weideflächen. Durch das wässern der Wiesen im Frühjahr, wurde die Ausbildung angeregt. Mit zunehmender Erwärmung und unter Sonneneinstrahlung zerfiel das Moos und blieb zusammen mit denen im Wasser gelösten Mineralstoffe als Dünger zurück. Im Sommer diente die Bewässerung nach der Mahd dem Schutz vor Austrocknung und im Herbst erneut der Düngung. Weil sowohl das Gewerbe und als auch die Landwirtschaft Wuhrwasser beanspruchten, Waren Konflikte unvermeidbar. Diese führten zu der ersten Wuhrordnung von 1457, in der Regelungen für die Ausleitung des Wassers und die Unterhaltung der Wuhren nieder geschrieben wurden.
Heidenwuhr
Der gewaltige über dem Heidenwuhr liegende Felsblock stand vielleicht früher aufrecht daneben oder lag weiter oberhalb am Hang; ein Erdrutsch oder Unterspülung dürfte die Ursache für seine jetzige Lage sein.
Hier rechts abbiegen
Der Unterhalt der Wuhre ist seit Jahrhunderten sehr aufwändig und liegt in der Verantwortung des Wuhrenaufseher. Seine wichtigste Aufgabe war schon immer, das Wasser im Wuhr zu halten. Dies geschah in früheren Zeiten durch die Überwachung der Wässerungszeiten sowie bis heute durch das Abdichten des Dammes. Nach starken Regenfällen muss der Wuhraufseher das Wuhr auf Steine und Äste kontrollieren und diese entfernen, damit sich das Wasser nicht aufstauen und den talseitigen Damm überspülen kann. Im Herbst werden die Böschungen gemäht, weil in das Wasser hängende Grasbüschel, Äste oder Zweige sehr schnell vereisen und so das Wuhr zufrieren kann. Auch im Winter, vor allem nach starken Schneefällen, muss das Wuhr kontrolliert werden, damit keine Schneeverwehungen das Wuhr aufstauen und dadurch das Wasser unkontrolliert seinen Weg über die Böschung ins Tal findet und unter Umständen großen Schaden anrichten kann. Durch Niederschläge und sonstige Einträge (Zuflüsse) werden Sand, Erde und Laub in das Wuhr gespült. Deshalb muss der Sandfang regelmäßig geleert werden. Die beckenartige Erweiterung des Wuhres, die im hinteren Teil bis zu 2m tief ist, dient der Verringerung der Fließgeschwindigkeit. Dadurch entsteht eine drehende Bewegung des Wassers. Feststoffpartikel, die schwerer sind als Wasser, setzen sich ab. Durch regelmäßige Entnahme des Sediments wird das einfache System aufrechterhalten.
Eichhörnchenplatz mit Bergalingen und dem Sendemast
Aus einer alten Eiche, die einem Wald bei der Burgruine Wieler Dingen entstammt, hat das langjährige Mitglied des Schwarzwaldvereins Johann Lauber diese Sitzgruppe gestaltet.
Panoramaplatz
Kurz darauf komme ich zum Panoramaplatz mit Himmelsliege und einer netten Sitzgruppe und einem wunderbaren Ausblick über die Schweizer Alpen Gipfel. Es gibt auch hier eine Infotafel mit dem Alpenpanorama: Titlis - Sustenhorn - Eiger - Mönch - Jungfrau
Kirchgrubenholz
Das Kirchgrubenholz, beziehungsweise das umliegende Gelände, hatte schon in der Mittelsteinzeit ca. 5.000 v.Chr. eine Bedeutung. Es war eine Freilandstation, also ein Wohnplatz saisonal sesshafter Jäger und Sammler, die sich nicht in einer Höhle oder unter einem Felsüberhang befand. Ludwig Stetter konnte in den 1980er Jahren durch Lesefunde auf den umliegenden Äckern unter anderem Klingen, Kratzer, Schaber sowie Stichel finden, die als spezifische Handwerksgeräte der Jäger zum Ritzen, Schneiden und Schaben dienten. Jahrtausende später bis in die Neuzeit wurden im Kirchgrubenholz die Werksteine aus Gelbsandstein zum Bau der Häuser gebrochen. Prominente Beispiele sind dabei der Bau der Pfarrkirche in Rickenbach von 1838 bis 1842 und die Herstellung des in der Nähe stehenden mächtigen Kreuzes von 1823 durch den Steinmetz Fridolin Vogt aus Willaringen.
Gedenkstein Salpeterer
Der Gedenkstein erinnert an die Aufstände der Salpeter, die im 18. Jahrhundert als Widerstand gegen das Machtstreben des Klosters Sankt Blasien begangen. Kaiserin Maria Theresia ordnete zur Befriedigung die Deportation der Rädelsführer mit ihren Familien in das Banat an. Insgesamt wurden am 16. Oktober 1755 112 Personen zunächst auf Leiterwagen nach Günzburg verbracht und von dort mit den „Ulmer Schachteln“ donauabwärts transportiert. Nur 103 kamen lebend dort an. Sie erhielten Land zum Urbarmachen in den Sümpfen des Banates. Eine Redewendung lautete: „Den Ersten der Tod, den Zweiten die Not und den Dritten das Brot.“ Nach dem II. Weltkrieg wurde die Deutschen von den Rumänen wieder vertrieben.
Dekalogplatz; Platz zum Meditieren mit einer herrlichen Aussicht
Dekalog - die zehn Gebote: Gottes Regeln für uns Menschen! Gegeben vor aller Zeit, gültig in Ewigkeit. In vielen Gemeinden gibt es Kreuzwegstationen, die zur Meditation einladen. Hier finden Sie etwas anderes, einen Dekalogweg: zehn Stationen, die die zehn Gebote aus dem alten Testament aufgreifen und zum Nachdenken animieren. Diese Weisungen Gottes sind das Zentrum des Bundes zwischen Gott und seinem Bundesvolk Israel. Weisungen, die nichts Anderes als Leben und Freiheit auf Zukunft hin sichern wollen. Mehr als 3000 Jahre alt sind sie inzwischen das Fundament jeder humanen Gesellschaft. Hier sind diese fundamentalen Weisungen kurz und knapp in die heutige Sprache übertragen, in Aluminiumtafeln gegossen und an zehn heimischen Granitfindlingen angebracht worden. Passend dazu findet sich an diesem Platz ein alter Dornbusch. Quelle: Infotafel
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